Usuario invitado
15 de julio de 2024
Das Hotel liegt sehr zentral in Reutlingen, Parkplätze gibt es zwar keine, aber Parkhäuser direkt in der Nähe.
Das war es dann eigentlich auch schon wieder mit den positiven Aspekten....
Hätte ich ein Zimmer im Vogelpark oder einer Taubenzuchtstation gebucht, wäre dieses Hotel sicher ein pures Abenteuer gewesen. Man fühlte sich, als wäre man selbst Mitglied des Stadttaubes-Clans.
Durch die Fenster zum Innenhof erblickte man das ,,Taubengehege''. Die Scheiben und Fensterbretter waren voller Taubenkot und Abdrücken von Tieren, die anscheinend die Scheibe nicht wahrgenommen haben. Vor dem Badezimmerfester brütetet ein junges Taubenpaar. Herr und Frau Taube gefiel es allerdings nicht besonders, dass ich für zwei Nächte, nur durch eine Scheibe getrennt, ihr Nachbar war. Dies machten sie, sobald ich das Badezimmer betrat, durch Flügelschläge oder das Schlagen des Schnabels an die Scheibe sehr deutlich. Da spielte es dem jungen Paar nur in die Karten, dass ich das Badezimmer inkl. Dusche nur bedingt und kurzweilig nutzen konnte. Das Wasser war nämlich zu egal welcher Uhrzeit eiskalt und die Duschwanne bog sich beim Betreten stark nach unten durch, wodurch ich bemerkte, dass diese bereits mehrere starke Risse besaß. Wohin das Wasser dadurch floss? - Hoffentlich nicht ins darunter liegende Geschoss... Die Türen der Duschkabine waren aus den Schienen gedrückt, verzogen und ließen sich nicht wieder einhaken. Im ,,geschlossenen'' Zustand blieb weiterhin ein großer Spalt offen. Da es sehr warm war und es keine Klimaanlage gab, wollte ich ein Fenster zum Lüften öffnen, aber die Geräuschkulisse, die durch das wilde Gegurre und Geflattere der Clanmitglieder geboten war, lies dies nicht sonderlich lange zu. Ablenkung von wilden Taubentreiben versuchte ich in der digitalen Welt zu finden. Aber hier die nächste Enttäuschung: Der Fernseher funktionierte nicht, da anscheinend nur HD-Sender eingespeichert waren, wofür allerdings nicht gezahlt wurde. Die Vorhänge, um mir oder den Tauben, je nachdem wie man es betrachtet, etwas Privatsphäre zu verschaffen, waren viel zu schmal, sodass es locker 15cm pro Seite an Stoff fehlte. Der Schrank und die Kleiderbügel schienen ebenfalls schon lange keinen Stoff mehr gesehen zu haben, weder Kleidung noch Putzlappen, sodass ich es bevorzugte, aus dem Koffer zu leben. Die Wände waren voller Flecken und der kleine Aushang im Zimmer, der auf einen ausliegenden Feedbackbogen verwies, hätte ich zwar gerne genutzt, allerdings existierte dieser nicht. Ans Telefon, um diese Anliegen zu melden, ging auch nach mehrfachen Versuchen niemand. Vor Ort gab es keine Rezeption.
Unterm Strich hätte ich eher Geld für meinen Aufenthalt in diesem Zimmer verlangen sollen, anstatt welches zu zahlen!
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